Endzeit ist An-(Ge)-sicht-s- Sache

Wie alle von uns, befinde ich mich seit einigen Wochen in der „Vor-Sommerpause-Endspurt-Stress-Phase“…in dieser Zeit möchte ich jeweils alles jemals Begonnene abschließen und hinter mir lassen: ich muss also gefühlt hunderte von Emails verschicken und Telefonate führen –auf dass meine „To-Do-Liste“ kleiner und die „Bringschuld“ auf die Pendenzenliste anderer umgesiedelt werde.

Zusätzlich müssen administrative Arbeiten erledigt werden:  Der angestaute Papierberg möchte ich in entsprechende Ordner verlagert wissen, was sich dann „erledigter“ anfühlen soll, obwohl ich weiss, dass betreffende Dokumente in 99,5 Prozent der Fälle weder aus der einen unsortierten noch aus der anderen besser geordneten Ablage wieder hervorgekramt werden…Verlorene Liebesmühe? Naja, FALLS ich das Dokument einmal brauchen würde, könnte ich‘s bestimmt besser wieder finden…wobei ich ja eigentlich weiss, dass sich ein solches Dokument im Fall der Fälle wieder ausdrucken oder wiederbeschaffen liesse und dies möglicherweise weniger Zeit kosten würde, als alle in Frage kommenden Ordner durchzuackern, nur um dann festzustellen, dass entsprechendes Papier keine Gültigkeit mehr hat oder der wichtigste Teil leider auf dem Ausdruck fehlt…naja…ist halt alles Ansichtssache!

Ein anschauliches Beispiel „verlorener Mühen“ bot gestern -meiner ANSICHT nach- die Lehrerin meines Sohnes, die am zweitletzten Schultag alle Kinder dazu anhielt, Titelblätter für die Arbeitsblätter jedes einzelnen Schulfaches zu malen. Da sich die Kinder offenbar viel Mühe gaben, ist es der ganzen Klasse nicht gelungen, die Arbeit in vorgegebener Zeit ab zu schliessen und so mussten die Kinder eine Stunde länger in der Schule bleiben und arbeiten…danach wurden die einzelnen Arbeitsblätter samt Titelblatt fein säuberlich gebunden und den Kindern zur Ablage und auf Nimmerwiedersehen nach Hause mit gegeben…Gut, vielleicht bin ich zu streng: bei uns liegen die Papiere nun bereits im obersten Schrankregal im Keller …in circa zwei bis drei Jahren werde ich mir das Aufräumen des Kellers -vielleicht- wieder einmal antun, dann werden mir die Blätter -möglicherweise- wieder begegnen und ich werde sie-vermutlich- noch etwas definitiver versorgen, auf dass mein Sohn diese dann, wenn er -hoffentlich- irgendwann mal auszieht, mitnehmen solle…da er das dann nicht tun wird -wollte ich damals auch nicht!-, werden wir die besagten Blätter nach kurzem wehmütigem Blick zurück- haaaach: „Kinderzeiten“!- wahrscheinlich -oder hoffentlich!- entsorgen…naja, immerhin waren die Titelblätter schön aufwändig gemalt!!

Gut, sie sehen: wir alle sind im „Endzeit-Stress“!

Nun, weil ich ja, wie Sie ebenfalls, jedes Jahr ein Jahr älter werde und wenigstens hoffe, dadurch etwas mehr Weisheit zu gewinnen, habe ich dieses Jahr vorgesorgt und mir –wundervoll vorausschauend wie ich finde! – kleine „Inseln der Ruhe“ eingeplant: ich habe mir zum Beispiel über ein Gutscheinportal einen Termin für eine klassische Gesichtsbehandlung ergattert und diesen Behandlungstermin bereits frühzeitig fixiert!

Das entsprechende Datum stand nun also gestern in meiner Agenda und ich empfand richtigen Stolz: die Gesichtsbehandlung hatte ich genau zum richtigen Zeitpunkt eingeplant, da sich die Stressfalten langsam aber sicher auf meiner Stirn dauerhaft nieder zu lassen gedachten und zudem war der Preis ein richtiges „Endzeit-Schlussphasen-Schnäppchen“ gewesen!!

So weit so gut: Das „Kosmetikstudio“ nannte sich „Gesundheitspraxis“ und liess sich leicht finden…die Dame hinter dem Tresen tauchte nach kurzem Bimmeln der Glastüre am Eingang mit –wie ich im Nachhinein gestehen muss– etwas „wildem“ Blick ruckartig von unter der Theke auf.  Wer weiss wieso oder wovor sie sich da unten versteckt gehalten hatte?– Sie zog mich -ebenfalls ruckartig- in einen Abstellraum, um mich mit flüsternder Stimme zu fragen, ob ich „die Gesichtsbehandlung“ sei? Noch während ich diese Frage bejahte, fühlte ich mich in Sekundenschnelle auf eine in diesem Abstellraum deponierte Liege geschleudert. Ich muss gestehen, soviel Kraft und Schnelligkeit hätte ich dieser schmalen Person mit etwas einfältigem Gesichtsausdruck nicht im Traum zugetraut, sie wirkte mitnichten halb so schwer wie ich!

Bevor ich richtig verstand, wie mir geschah, wurden meine Kopfhaare in einen halstuchartigen Stoff eingewickelt, meine Schuhe und Brille entfernt und mein Gesicht mit etwas eingenässt, das wie Desinfektionsmittel roch (und diesen Geruch kennen wir mittlerweile in jeglicher Duftnote, nicht wahr?). Diese Aktionen geschahen so gespenstisch schnell und leise, dass ich erst wieder aus meiner Starre „erwachte“ als das Gebimmel der Glastüre ertönte…noch immer hinkte ich offenbar gedankentechnisch den Ereignissen um mich herum deutlich nach, schoss doch in diesem Moment besagte Dame hinter der Liege hervor, rammte im „An-mir-vorbei-Laufen“ ihren Arm in mein linkes Bein, da dieses Ding auf dem ich deponiert worden war tatsächlich nur wenig Liegefläche bot und einen Teil meines Hinterns und deshalb auch die eine Hälfte meines linken Beines ein wenig in den geschätzt dreissig Zentimeter grossen Zwischenraum bis zur Wand der Kammer herausragte.

Nun, ich wurde also ziemlich unsanft und schon wieder unerwartet angestossen und kämpfte noch mit meinem Gleichgewicht, während dem ich gleichzeitig wahrnahm, wie ein Sichtschutzvorhang zugezogen und die unheimliche Dame mit fester Stimme irgendwo dahinter fragte: „Was kann ich für Sie tun?“

Es stellte sich heraus -mein Verstand kam langsam ebenfalls in der horizontalen und sehr erstaunlichen Lage an, in der sich mein Körper seit etwa fünf Minuten befand, also konnte ich zuhören-, dass das Bimmeln zum Eintreten eines Mannes gehörte, der offenbar in dieser Gesundheitspraxis, in der ich mich befand, ebenfalls einen Termin hatte: zum Impfen!

Nun ja, der Mann wurde informiert, dass er noch etwas zu warten hätte, „mein“ Vorhang öffnete sich einen Spalt breit und bevor dieser sich wieder schloss, traf mich ein Schwall heisser Luft im Gesicht und die Flüsterstimme raunte mir etwas zu, das sich im Nachhinein analysiert anhörte wie „geht’s mit dem Dampf?“, direkt im Anschluss hörte ich die „feste Stimme“ von ausserhalb „meiner Welt“ den Mann anweisen, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Diesmal kriegte meine rechte Körperhälfte den Schlag ab…wenigstens lag ich nun wieder einigermassen mittig!

Denkerisch war ich mittlerweile wieder funktionsfähig, emotional aber noch nicht schlüssig, wie ich diese Situation, die sich so abrupt anders präsentierte als ich sie erwartet hatte, bewerten sollte.

Einerseits empfand ich argwöhnisches Entsetzen, mich als Probandin eines -möglicherweise verbotenen- Experimentes wieder zu finden, indem eine -vielleicht (oder soll ich sagen „hoffentlich wenigstens“) im Corona-bedingten Online-Kurs zur Kosmetikerin weitergebildete- Praxisassistentin mit meinem Gesicht „Versuche“ anstellte. Andererseits faszinierte Ungläubigkeit unverhofft in der Rolle einer wichtigen Nebendarstellerin in einer abenteuerlichen Geschichte aufzutreten (wobei hier wohl eher das Wort „dazuliegen“ hinzuschreiben wäre!). Amüsierte Resignation mich in dieser Lage zu befinden -wobei ich hier mit „Lage“ sowohl meinen horizontalen Zustand als auch die Sachlage an sich und zusätzlich die Unschlüssigkeit meine, die mich noch zwischen „mit Galgenhumor nehmen“ oder „Krise schieben“ schwanken liess.

Würde ich mich aus einer Außen Perspektive betrachten können, würde wohl in mein Gefühls-Chaos auch noch etwas Schadenfreude gehören, da die meinige Person ja unbedingt ein „Endzeit-Schnäppchen“ kaufen musste!

Naja, bevor ich meinen Emotionen Herr werden konnte, spürte ich plötzlich Kälte! (Einerseits wurde offenbar der Dampf entfernt anderseits wurde mein Gesicht mit weiterem Desinfektionsmittel behandelt, zusätzlich entspricht das Wort aber auch dem schleichenden Angstgefühl, das sich langsam aber sicher meiner bemächtigte!)…nach einer gefühlten Ewigkeit wechselte die Duftnote und Konsistenz auf meinem Gesicht und es roch ähnlich wie im Hause meiner Grossmutter damals: irgendwie nach Veilchen, ungelüfteter Wohnung und Essensdüften…die Salbe schien ebenfalls schon „etwas betagt“ zu sein, ließen sich doch die Klümpchen kaum in meine Haut einreiben!

Wenn Sie eine gute Vorstellungskraft haben, können Sie der Imagination noch eine gespenstische Stille anfügen, unterbrochen nur von einem zeitweiligen Räuspern des wartenden Impfkandidaten vor dem Vorhang. Zudem versetzen Sie bitte meinen Körper noch in eine Art „Krampfzustand“ und Starre, da ich einerseits auf der brettartigen Liege andererseits innerhalb meines Gemütszustandes je länger je intensiver um „entspanntes Gleichgewicht“ kämpfte.

Bevor ich meinen Mund aufmachen konnte, um unter diese eigenartige Komödie oder kriminalistisches Trauerspiel endgültig einen Schlussstrich zu ziehen, wurden plötzlich und sehr energisch die Härchen meiner rechten Augenbraue gepackt und überfallsartig ein beträchtlicher Teil davon ausgerissen. Meine Güte! Instinktiv meldete sich nun endlich mein Fluchtreflex und ich stieg kerzengerade in die Höhe; direkt in das über mir schwebende Gesicht dieser mit allem Möglichen an mir herumhantierenden und offenbar mit allen Wassern gewaschenen Frau!

Naja, viel mehr gibt es im Weiteren nicht mehr zu erzählen: Neben einem rotgepflegten Gesicht, einseitig gerupfter Augenbraue, versteiften Gliedern und einer sich abzeichnenden Beule in Augenregion hatten sich meine Stressfalten nun endgültig auf meiner Stirn zementiert! (Dies war im Rückspiegel meines Autos deutlich zu erkennen, nachdem ich mich dorthin in Sicherheit gebracht hatte!)

Meiner Ansicht nach kommt nun hier zum Schluss das Beste der Geschichte: Als ich zur bimmelnden Glastür herausstürmte, hörte ich eine feste Stimme laut und deutlich hinter mir herrufen: „Und, wann darf ich Ihnen den nächsten Termin anbieten?“

Mein Résumé?            

Endzeit ist Ansichtssache, Stressempfinden ebenso!

Machen wir das Beste draus! Schöne Ferien Ihnen allen😊!

ÄRGERLICHES V/f- ER -n- HALTEN

Krach! Zack! Peng!

Eben noch im schönsten Schlaf, bin ich jetzt mit einem Ruck wach:

Das Gesicht meiner Tochter, krebsrot und zu wunderlicher, wenig ansprechender Grimasse verzogen, bäumt sich vor dem meinigen auf; schrille, überdosierte Keiflaute dringen aus ihrem Mund und damit ungebremst an mein Ohr: „Maahamiiiiii! Ich finde keine Kleeeiihhiideeerrrr!!!!“

Ich STEH‘ im Bett!! Himmelnochmal!!

Na bravo…und dies natürlich genau an der anregendsten Stelle meines Traumes, Scheibenkleister!

„Niihhiichts ist für mich bereit!! Keine gewaschenen Klamotten!! Ich kann nihhiiichtsss anziehen: daahhaas passt nicht und jenes nicht und dieses ebenfalls nihhiiicht!!!“

Das Rauschen um mich herum stammt weder von den Palmen am Meer beim romantischen Strand-Dinner mit fürsorglich-galantem und voll verfügbaren Traum-Mann Nummer eins, noch sind es die Wellen rund um die Hochsee-Segel-Luxusjacht, gesteuert vom betörend-attraktiven und eindrücklich proportionierten Traum-Mann Nummer zwei, sondern resultiert als erstaunlich intensiver Ton aus den an meinem -vor kurzem noch wunderbar träumenden- Kopf vorbeisegelnden Kleidungsstücken meiner Tochter, die dann mit -mich zu normaleren Uhrzeiten- belustigender Langsamkeit in der Zimmerecke landen.

So weit so unerfreulich!

Ich wünschte mir wirklich -im Nachhinein natürlich, da sei man ja bekannterweise meistens „schlauer“, (was ich hier aber nicht unbedingt das passende Wort finde, weshalb ich an dieser Stelle für den Ausdruck „weniger wütend“ oder „weiter von der Traumwelt entfernt“ stimme)-, ich hätte das ab diesem Augenblick unkontrolliert ablaufende Ereignis etwas bewusster in eine friedvollere Richtung gelenkt:

Möglicherweise indem ich nicht, wie nach dieser Offensive leider passiert, meine Donner-Stimme zusammengesucht und mich bereits am frühen Morgen mit all meinen Säbeln der „mamigerechten“ Entrüstung ins Gefecht gestürzt hätte:

GopfriedstutzwasmachstduhuubereitsanmeinemBehettweisstduwelcheZeitwirhabeheen??“

Da ich in der Regel und zu „besseren“ (Uhr-)Zeiten einen ziemlich wendigen und fantasiebegabten Kopf mein Eigen nenne (und dieser nicht „nur zum Haare schneiden ist“, wie meine Tochter denjenigen ihres Bruders ab und an mit schwesterlicher Liebe einschätzt!), hätte ich durchaus mehr Reaktionsmöglichkeiten als die gezeigte gehabt:

Ich hätte mich etwa

a) geräuschlos auf die andere Seite drehen und mich schlafend stellen können… (oder tot?)

Oder aber

b) mich verschlafen und harmlos aufsetzen, meine Tochter verständnisvoll in den Arm nehmen und ihr bestätigen können, dass‘ morgens um halb sechs auf zu wachen und keine anständigen, gewaschenen Kleider am eigenen Bett vorzufinden im Alltag von Prinzessinnen tatsächlich „überhaupt nicht geht“…!

Vielleicht hätte meine Tochter

a) sich auf leisen Sohlen und mit unglaublich schlechtem Gewissen aufgrund ihrer zu deutlich artikulierten, plötzlich als Unrecht empfundenen Empörung wieder aus meinem Zimmer geschlichen, nachdem sie auf dem Wecker die frühe Unzeit, zu der sie mich wecken wollte, bemerkt hätte? Sie wäre dann womöglich nach unten in die Waschküche gegangen und hätte da ihre am Wäscheständer hängenden, unzähligen und frisch gewaschenen Klamotten fein säuberlich und gewissenhaft zusammengelegt und die der anderen Familienmitglieder ebenso? Sie hätte mir im Stillen gedankt, dass sie korrekt gezählt weit über dreissig verschiedene T-Shirts, Blusen oder sonstige Teile ihr Eigen nennen darf und vielleicht hätte sie dann sogar auf ihrem Weg zurück nach oben die einsame und unterbeschäftigte Kaffeemaschine bemerkt und deren Leiden beendet, indem sie mir eine wunderbar wohlriechende Tasse Kaffee gezaubert und mir diese eine halbe Stunde später mit einem fröhlichen und ernstgemeinten „guten Morgen liebe Mama“ ans Bett gebracht hätte? Möglich, oder?

Ansonsten wäre denkbar,

b) dass meine Tochter die zum Abschuss bereiten Kleidungsstücke in ihrer Wurfhand aufs Bett sinken ließe, woraufhin es KEINEN Streit darüber geben würde, wer diese sofort und auf der Stelle wieder aus der Zimmerecke auflesen solle und auch nicht darüber, wie diese zur Munition degradierten Textilien per direktem Wege wieder in den Schrank gelängen, respektive, wer die Kleider in den Müll oder aus dem Fenster schmeißen würde, da diese ja offensichtlich sowieso nicht verwendbar seien…durchaus vorstellbar eine solche Reaktion meiner Tochter auf demonstrative Unbedarftheit meinerseits!

Des Weiteren würde sich der Gesichtsausdruck meiner Tochter von angepisst zu indigniert verändern (und ihre Stimmung mit leichter Verzögerung ebenso?), was nicht nur verbal und stilistisch einen deutlichen Unterschied gemacht, sondern im beschriebenen Moment bestimmt ebenso zur Entspannung der Situation beigetragen hätte: als dass der Dampfmaschine die Kohle flott entzogen werde…Wenn man so will!

Daraufhin hätte mein Mädchen mich dann mit reuiger Stimme gefragt, ob ich ihr das frühmorgendliche „Aus-den-Träumen-reissen“ nochmals verzeihen könne. Sodann ich dies -selbstverständlich und mit großherziger Geste- entschuldigen würde, obschon es bei dieser Art von Träumen -siehe weiter oben!- eigentlich auf gar KEINEN Fall gerechtfertigt ist, eine solche Absolution zu erteilen!

Ich hätte den Morgen gerettet! Würde mich zwar innerlich ein bisschen grämen und der entspannenden Nacht nachtrauern, dies aber nur im Stillen und mit einem märtyrerhaft-wissenden Lächeln auf den Lippen… (Welches ja dann irgendwann -wenn man bestimmten Studien glauben soll- bis ins „Herz“ vordringen und einen „richtig glücklich“ machen würde!)

Nun ja, leider weilte mein Gehirn noch in tiefen und familienfernen, träumerischen Gefilden und mein Impuls war wieder einmal deutlich schneller wach:

GopfriedstutzwasmachstduhuubereitsanmeinemBehettweisstduwelcheZeitwirhabeheen??“

Dieser Morgen bleibt verhauen!

Nun, sollten Sie zu meinen LeserInnen gehören, die sich bereits des Öfteren durch meine Texte gekämpft haben, wissen Sie bereits, dass ich auch aus diesem misslichen Ereignis eine Alltags-Weisheit ziehen möchte (für alle anderen ist es möglicherweise etwas erstaunlich, sei’s drum):

Je nach Umstand -und bei diesem kann selbst ich nicht immer mitreden, obwohl es mir natürlich durchaus ein Anliegen wäre!- gibt es Mittel und Wege, das Verhalten seines Gegenübers zu beeinflussen, und damit „den Lauf der Geschichte“ zu verändern…Ich kann dies tun, indem ich meiner Umgebung Befehle erteile, ihr mit einer Strafe drohe oder ein Geschenk verspreche…Ich kann Gesetze erfinden und Regeln erlassen.

Oft geht eine Möglichkeit vergessen: ich kann nämlich mein eigenes Verhalten verändern und damit die Reaktion meiner Umgebung modellieren…

Einfach (*natürlich ist das eben NICHT so einfach, siehe meine Erzählung oben!) mal Wut mit aufgesetztem oder wahrem Verständnis ersetzen, Fairness mit verspieltem Sinn für Humor, farblose Freundlichkeit mit unbescheidener Engstirnigkeit oder wilder Angriff mit heiterem Entgegenkommen…

Versuchen Sie sich im unüblichen, individuellen und eigenwilligen Verhalten und schauen Sie, was geschieht…

Ob in Gedanken oder im echten Leben: selbst zu „wirken“ macht Spaß und fühlt sich „mächtig“ und gut an!

Natürlich bin ich auf Ihre Anekdoten gespannt… 😊

verenadalena@bluewin.ch

Zei-T-räume

ZEI-T-RÄUME…welch zauberhafte Kombination von Buchstaben mit wunderbaren Möglichkeiten! 

Zaubereins)

In meiner Fantasie wandelt ein Paar durch wolkenartiges Gelände…

SIE (die Zeit): feenähnlich, konturlos, geheimnisvoll, schwebend (was in meinen Vorstellungen dieses Wesens nicht nur keine in die Stirn eingebrannten Stressfalten bedeutet, sondern auch eine elfengleiche Art erkennen lässt, die sich weitab von täglichen vormenopausalen emotionalen Ausbrüchen bewegt)…

ER (der Traum): körperlich stark und deutlich wohl geformt; selbstbewusst in seiner Manier, zwischen einsamem Wolf und kriegerischem Anführer zu wechseln (nichts deutet in meiner Fantasie auf besserwisserische Anwandlungen oder gutbürgerliche Bequemlichkeit hin)…

…ziehen die ZWEI durch schier endlose luftige Weiten (kein mühevolles Erklettern meterhoher Felsbrocken, kein Durchwaten von tiefen Sumpflandschaften, nein: kilometerweise freies Gelände vor und hinter den Protagonisten!).

Immer noch ER: beständig trotz möglichen unvorhersehbaren Verstrickungen und Abenteuern; er verbreitet die Empfindung von prickelnder Gefahr, sanfter Zärtlichkeit und angenehm befreiendem Schutz (da ich in meinem Alter mit meiner aus verschiedensten Winkeln geprüften Lebenserfahrung weiss, dass auf „Traum“ schnell wieder „Wach sein“ kommt, soll mir in dieser Fantasie nur Positives widerfahren, also bitte: kein ABER!)…

Dann wieder SIE: schwerelos, schön, mit an Weisheit grenzender Intelligenz, ohne (Zeit-) Spuren, einzigartig in ihrer Natur, sich in der Vorwärtsbewegung nicht bremsen zu lassen…

(Aufgrund dessen, was diese Gestalt in meinen Gedanken verkörpert, sollte sie, bin ich überzeugt, irgendwie „alterslos“ erscheinen…Ich werde ihr hier in meiner Vorstellung ausnahmsweise nicht gleichzeitig die Attribute „substanzlos“ und „langweilig“ anhängen, was ich im alltäglichen Leben -und dies durchaus mit Genuss und einer Portion Missgunst- natürlich sofort und vehement tun würde!)

Nun argumentieren Sie vielleicht, dass diese etwas schwülstigen gedanklichen Ergüsse meinerseits aufdringlich, kitschig und in der Interpretation ziemlich aufwändig seien…Sie haben natürlich recht! 

Und genau dies brauche ich von Zeit zu Zeit! 

Wenn‘s Ihnen nicht so geht, hören Sie um des Himmels Willen zu Lesen auf oder springen Sie auf meine nachfolgende alltäglichere Interpretation dieser zauberhaften Wortkombination (Zauberzwei von Zei-T-räume, weiter unten!)…

Sollten Sie trotz erster Zweifel Lust auf das Verfolgen möglicher Interpretationsspuren in „Zaubereins“ haben: Lesen Sie den Text nochmals…es sollten sich Deutungen auf mindestens vier Ebenen herausschälen lassen…Falls Sie nicht dieser Meinung sind oder Sie in den Worten weniger „Bedeutung“ finden, hat jemand von uns beiden die vom Text und Thema gestellten Anforderungen „noch nicht ganz richtig bewältigt“ -wie es pädagogisch korrekt an dieser Stelle heissen soll- oder aber Sie haben mich beim Übertreiben erwischt….so oder so: ich wäre sehr an Ihren Gedankengängen interessiert:

Schreiben Sie mir einfach eine Email mit Ihren Überlegungen, ich würde mich freuen! verenadalena@bluewin.ch

Ich mag spannende Menschen mit ihren einzigartigen Geschichten. Ich liebe dynamische Gedankengänge und darauf basierende Diskussionen und Gespräche… neu entstehende Themen!

Nun ja

Zauberzwei)

Wie schön können Träume sein! Losgelöst von Raum und Zeit! 

Sich in Gedanken an Orte wagen, die eigentlich jenseits von „gut und böse“ sind oder auch einfach nur im Rahmen der aktuellen (Budget- oder Familien-) Situation zu schillernd, geheimnisvoll oder romantisch erscheinen.

Anstatt am Morgen vor lauter Planungsfieber, Hektik und terminbedingter Überreizung das Handy im Kühlschrank zu versorgen, sich den Kaffee aufgrund ungelenker morgendlicher Hand-Mund-Augen-Koordination schwungvoll am Ohr vorbei auf die Haare zu kippen oder die Treppe auf dem Gesäss herunter zu segeln, weil man sich aufgrund der falsch eingeschätzten eigenen Geschwindigkeit im Tritt vertan hat, würde ich mich im Traum in eine Zeit begeben, in der sich solche Anfänge ganz anders zutragen würden: 

Der Geruch von frisch geröstetem Kaffee zöge durch mein herrschaftliches Haus, welches sich in einem etwas abgelegenen luxuriösen Viertel einer sich gerade im kulturellen Aufschwung befindenden Weltstadt befände. Das zögerliche und sanfte Klopfen an meiner Zimmertüre würde mich daran erinnern, dass meine unglaublich und in allen Belangen befriedigende Nacht vorbei wäre und sich ein neuer spannender Tag anbahnte. (Natürlich würde ich hier NICHT anfügen müssen, dass mit „befriedigend“ ausschliesslich das „Endlich-im-Bett-sein-und-trotz-des-während-des-Tages-zugegebenermassen-zu-hohen-Koffeinkonsums-schnell-einschlafen-können“ und damit auf „von-Kindern,-Toilettengängen-und-sonstigen-Störungen-unbehelligten-Ruhestunden-mit-weniger-als-dreimaligem-Aufstehen-pro-Nacht“ gemeint wäre…nein, in meinem Traum würde ich auf keine solcher Definitionen ausweichen müssen!) An dieser Stelle oder an einer nächsten würde ich dann mit einem liebevollen Kuss von meinem sich neben mir räkelnden, auch im Pijama umwerfend aussehenden „Liebhaber-ohne-eigene-Bedürfnisse“ geweckt und dann verständnisvoll allein gelassen, auf dass ich meine morgendliche Distanz zum Alltag ganz in Ruhe mit mir selbst geniessen könnte.

Anhand der Geräusche im Haus würde ich mich dann mit beruhigtem Gefühl in die Kissen zurücklehnen. Gelassen in meiner Art und entlastet durch das Wissen, dass mein zahlreiches, mir beflissen und höflich dienendes Personal den Haushalt bereits angeschmissen und ihn auch während einer möglichen Abwesenheit meinerseits zu meiner vollsten Zufriedenheit im Gang halten würde. (Aktuell sitze ich in meinen Träumen ja noch im Bett, aber wer weiss ob ich nicht bald zu einer einmonatigen Schiffsreise aufbrechen werde…)

Meine friedlichen Überlegungen zum geplanten Tag -den ich ausschliesslich zur Pflege meines Äusseren würde verwenden wollen, da mein umwerfendes Aussehen beträchtlich von der zeitlichen Investition und natürlich auch von meinen hervorragenden Genen abhängig gemacht werden konnte, diese Überlegungen also- würden dann plötzlich und ohne Vorwarnung von einem Schrei überschattet: Einem Laut zwischen animalischen Stöhnen und verletzten Wehklagen wie ich ihn ähnlich noch nie gehört hätte. Ein aufschreckend dramatisches Geräusch aus der Richtung meines Terrassenfensters! (Sie verstehen sicher: zu viel „Friede“ und gemächliches Dahinplätschern in meinem Traum würden mich schläfrig machen: mein Leben sollte schliesslich spannend, abwechslungsreich und herausfordernd sein…so denn…ich würde mich in ein aufregendes, gefährliches Abenteuer stürzen müssen!)

Mein Überzeugung:

TRÄUME schaffen RÄUME…für AusZEITEN, für Geschichten, die im Traum, in der Fantasie, im Kopf stattfinden.

Es kann Kreativität, Vielfalt und Power entstehen…

Zei-T-räume, ein möglicher Geburtsort mentaler Vitalität und Anstoss zum persönlichem Flow…

Solange wir uns von unserem Alltag wieder einholen lassen, wir aus Träumen wieder auftauchen, wir unsere alltäglichen Aufgaben bewältigen und unsere „Lieben“ darin begleiten, solange ist „ZEI -T- RÄUME“ (m-)eine Möglichkeit, dem Traum auf Zeit Raum zu geben; darin Kraft und herrlich viel Energie zu finden!

Wundervoll, eindrücklich, entspannend- …traumhaft RICHTIG!

Echt jetzt?

Gestern hat es um 6;58 an der Haustüre geläutet!! Neeiiiin….ach, der Kaminfeger…genau! Gestern noch daran gedacht, heute völlig vergessen, super! Bin im Pijama, ungekämmt, von geduscht oder „gemake-upt“ kann keine Rede sein, mein erster Kaffee steht ungetrunken und kalt neben der Kaffeemaschine…naja, ist halt so, Haustüre aufmachen muss ich trotzdem..

Seit Jahren besucht uns derselbe Kaminfeger, zweimal pro Jahr, ungefragt und unbestellt, weil’s einfach so sein muss…und dieser Typ nervt mich jedes Mal grenzenlos, mittlerweile bereits beim Anschauen, früher spätestens nach seinem ersten Satz: Er weiss alles besser und sowieso ganz eindeutig wie die Welt funktioniert: Kinder sollen nie zur Schule gefahren werden, Hecken gehören ende November geschnitten, Waschmaschinen kauft man im Fachgeschäft, Mikrowellen schaden der Gesundheit, „man“ soll immer selber und frisch kochen -dreimal dürfen Sie raten, wer mit „man“ gemeint ist!!- und wer seine Kinder verwöhnt ist selber schuld an deren späterem Scheitern im Leben. Ich kritisiere nicht (oder fast nicht), dass er eine Meinung vertritt, sondern dass er sie mir bereits morgens um sieben um die Ohren haut (eigentlich egal um welche Zeit, aber frühmorgens ist es definitiv nicht einfacher, dies aus zu halten) und ich dabei freundlich bleiben möchte. Im selben Moment dann ärgere ich mich des weiteren über mich, die ich ihm nicht einfach harsch übers Maul fahre und auf mein Hoheitsgebiet (es ist MEIN Zuhause!!) poche!

Nichts ist aber so unangenehm, wie den Ärger über sich selbst aus zu halten…deshalb schnell wieder den Fokus wechseln: Gestern musste ich mich dem zu Folge nicht nur über den Kaminfeger aufregen sondern auch noch über die Dame, die mich mit bösem Blick „getötet“ hat, weil ich im Supermarkt die erstgegriffene Clementine wieder zurück gelegt habe, da ich erst beim Anfassen bemerkte, dass sie weich und matschig war. Die Dame hat mich dann ganz gewaltig geärgert, weil die mit den Augen gewählte zweite Frucht nämlich ebenfalls matschig war und ich sie aber trotzdem eingepackt und mich nicht mehr getraut habe, unter diesem Blick nochmals etwas zurück zu legen…ärgerlich, diese Frau (oder ich!! aber eben!!). Und dann die Joggerin am Abend: joggt diese durchtrainierte, drahtige Mitfünfzigerin mit Stirnlampe und Neoprenanzug bei Minustemperaturen und Eisregen um 22.00 Uhr an unserem Fenster vorbei, als ich gerade im Begriff bin, erschöpft und ausgelaugt vom Tag, die Fensterläden zu schliessen und mir aus zu mahlen, dass ich nur noch ganz kurz den Geschirrspüler füllen, den Abfalleimer leeren und rausbringen und dann meine Tasche für den morgigen Arbeitstag packen muss und ich mich danach mit einem Glas Prosecco aufs Sofa und vor den Fernseher schmeissen kann…und dann das! Diese Joggerin hat mich gestern auf der Stelle wahnsinnig gemacht!! Muss ich das sehen?? Echt jetzt?!?!

Naja, mein Résumé des Tages: Nüchtern betrachtet sieht’s besoffen besser aus!!

So was von vergeigt

Naja, da schreibe ich heute Morgen meinen ersten Blogbeitrag, ganz im Sinne meiner morgendlichen Erfahrung mit extra lautem Wecker mit „Furchtbar-Song“ auf (fast) voller Lautstärke, damit ich ausserordentlich schnell und auf sicher aufstehe und ich so meine ersten 3 Kaffees in Ruhe und morgendlicher Stille beim Einpacken der Lunchbox meiner Kinder und der Vorbereitung des Mittagessens für diese geniessen kann. (Das Essen wird im Ofen vor sich hin brutzeln, zur genau richtigen (Mittags-) Zeit und meine Mann (im Corona-Homeoffice) wird da sein und mit den Kindern zu Mittag essen (das heisst, er wird aus unserem Büro alle 5 Minuten rausbrüllen, er sei sofort so weit und brauche nur noch zwei Minuten, bis dann die Kinder -und ich, wenn ich da bin- fertig gegessen und bereits wieder abgeräumt haben…)

Auf jeden Fall habe ich den Auftritt meiner Tochter beschrieben (der VOR dem dritten Kaffee erfolgte, was ich aber ehrlich gesagt erwartet hatte) und wie sie mit beleidigter Stimme keifte, dass ihr Schaf weg sei und ich sie darauf liebevoll in die Arme schloss und ihr einen guten Morgen wünschte. Dann der durch unser Haus schallende Ruf meines Mannes, der sich ärgerte, dass „wir“ wieder einmal zu spät dran seien und ihn „niemand“ geweckt habe (wobei er mit „wir“ sich selber und mit „niemand“ mich meinte) und schliesslich noch meine Weigerung, meinen Sohn früher als unbedingt nötig aus dem Reich der Träume zu holen, da er mich bei mehr als 5 Minuten Zeit bis zum Schulstart bereits in die ewig gleiche „Handy-Diskussion“ über frühmorgendliche „Gamesessions“ verwickeln würde (wobei meine (Gegen-) Argumente sich Morgen für Morgen zu wiederholen scheinen während die seinen gefühlt endlos und unerschöpflich sind..).

Naja, langer Vorworte kurzer Sinn, ich habe meine Worte nicht gespeichert und so sind sie nun im „Irgendwo“…genau an dem Ort (so stelle ich mir vor), an den ich in nächster Zeit aus oben beschriebenen Gründen nicht werde aus meinem Alltag entfliehen können (und auch nicht immer wollen, aber eben doch des öfteren!). Mir bleibt aus diesem Grund nur, mich entweder zu ärgern oder…..eben: Diesen Bloggbeitrag (nochmals) zu schreiben! Da Worte wie ein Ventil wirken können und (wenn man sie nicht direkt, gemein und ausfallend an jemanden ganz persönlich richtet) weniger Schaden verursachen als andere Arten der „Frustbekämpfung“ (Wenn wir schon dabei sind: Ich amüsiere mich gerade köstlich über einen Post in meinem „Ladies-Whatapp-Chat“ anhand dem ein „Wissenschaftler“ weise bemerkt, dass „ein Glas Wein pro Tag nicht nur sehr gesund ist, sondern auch sehr wenig!!“ Haaach!!)

Mein Spruch des Tages:

Speichere die guten

Dinge,

schlechte bleiben ohnehin

im Sinne