T-i(e)r-real

Stellen Sie sich vor, Sie würden mitten in der Stadt einer Giraffe begegnen…Dies ist mir gestern -beinahe- passiert:

Es war wieder einer dieser Tage während derer mir zu deutlich bewusst wird, dass ich durch den aktuellen Verlust meiner verschiedensten Freizeitaktivitäten zu immer hirnrissigeren Tricks greifen muss, um mich bei Laune zu halten… Ein eindrückliches und daher erzählenswertes Beispiel in dieser Hinsicht ist -wie ich finde- das Zoo Spiel, welches ich manchmal mit mir selbst oder gemeinsam mit meinen Kindern spiele:

(Nun, Sie sehen, aktuell vermisse ich sogar den Zoo, obwohl ich mir dies nie hätte vorstellen können, da es auch schon Zeiten gab, in denen ich aufgrund einer Überdosis Zoobesuchen am Abend jeweils erleichtert war, dass wir zu Hause zwar eine Sau-Ordnung aber wenigstens kein sonstiges Haustier hatten.)

Nun also zum Spiel: „Wer zuerst einen Elefanten sieht, bekommt einen Punkt!“ Je denn, „Elefant“ ist meist nicht die schwierigste Aufgabe und es ist sehr oft meine Tochter, die sie löst: „Schau, Mami, da, diese Frau mit dem grauen Mantel: die Ansicht von hinten stimmt und die Ohren könnten vom afrikanischen Tier sein!“ So weit so gut, der Punkt wird vergeben!

(Mein Sohn findet dies zwar sofort und aufgrund zwei unterschiedlicher Argumente „voll fies“: Zum einen, weil es grundsätzlich gemein sei, eine Person aufgrund des körperlichen Umfangs oder des Hinterteils auf eine bestimmte Tierrasse zu fixieren -worauf meine Tochter kontert und diese Kritik für nicht zulässig erklärt, da man diese Frau durchaus auch dem Nilpferd oder dem Hängebauchschwein zuordnen könne- und zum andern, so argumentiert mein Sohn, hätte er eigentlich „Mami!“ rufen wollen, sich dies aber aufgrund seines vorherigen Argumentes nicht getraut…! Noch Fragen!?!?)

Naja, Affen findet man übrigens auch ziemlich schnell:

(Das Spiel ist nicht den visuellen Ähnlichkeiten vorbehalten; es dürfen selbstverständlich auch andere Parallelen ins Spiel gebracht werden!)

Jemand, der sich gedankenverloren, intensiv und offensichtlich zufrieden am Gesäss kratzt während er mit Kopfhörern und stereotyper Kopfbewegung- vorzurück, vorzurück- an der Haltestelle auf den Bus wartet oder aber eben dann Menschen, die sich -in meinen Augen- durch ihr Verhalten zum Affen machen:

Mir fällt da spontan eine Dame mittleren Alters ein, die neulich im Einkaufsladen hinter dem Gemüseregal versteckt wartete, bis ich meine Äpfel gezählt und eingepackt hatte, um dann in verzweifelter Geschwindigkeit an mir vorbei zu schiessen, auf dass sie ja kein Unnötiges meiner Aerosole abkriegen würde. (Es könnte sich möglicherweise trotz korrekt getragener Maske meinerseits eines dieser schwer fassbaren Dinger in die erweiterte Umgebung hervorgeschlichen haben, wer weiss?!). Diese Beobachtung allein würde mir vollends genügen, um den „Affen-Punkt“ ohne Zögern an die Dame zu vergeben! Wenn dann aber dieselbe Person -dummerweise und zusätzlich zum vorhin beschriebenen Verhalten- auch noch an einem seitlich vorstehenden Brett der Gemüseauslage hängenbleibt, dadurch abrupt in ihrem Lauf gestoppt wird, sich seitlich überschlägt und auf einen im nächsten Durchgang stehenden älteren Herrn fällt, welchem vor Schreck der Mund weit auf- und die Maske herunterklappt, wird die Zuordnung zur oben erwähnten Tierart natürlich auch für ungeübte „Zoo-Spielerinnen und -Spieler“ evident!

Bei Pinguinen wird’s schon deutlich schwieriger, sehen wir ja nur noch äusserst selten eine Horde Ordensfrauen oder sonntäglich gekleidete Pfarrer auf der Strasse „freilaufen“. Für diese Tierart  müssen dann bei uns oft die Herren Geschäftsleute herhalten… (Den „Schnabel“ denk‘ ich mir halt dann dazu, egal an welcher Körperstelle, in welcher Farbe, Grösse, was auch immer, Fantasieren ist erlaubt…)!

Und eben, gestern ist mir „die Giraffe passiert“…

(Einmal mehr muss ich mich etwas weitschweifig erklären und damit kurz etwas zwischen den Giraffen-Punkt und dessen Entstehungsgeschichte schieben: in meiner Jugend und weit darüber hinaus habe ich intensiv getanzt -Jazztanz, Hip Hop und solche wunderbaren Tanzereien- und diese Tanzarten auch lange selber unterrichtet. Aus dieser Zeit stammt meine Gewohnheit, Menschen an ihrer Art sich zu bewegen, sich körperlich zu präsentieren oder mit ihrer Körperlichkeit Raum einzunehmen zu unterscheiden und zuzuordnen: Ich kann mir die Bewegungs-Eigenart eines Menschen deutlich besser merken als den jeweiligen Namen!)

Nun denn…Da sitze ich also im Auto -ich fahre sehr gerne Auto und bin so oft als möglich darin unterwegs-, habe meinen Terminplan bis dato nahtlos im und bin im Be -Griff, in die zweitletzte Seitenstrasse vor Erreichen meines Ziels abzubiegen, als mich eine Bewegung im Seitenspiegel abbremsen lässt -nicht zu früh, wie ich sofort realisiere, ist diese Bewegung doch von einem Wesen ausgelöst worden, das ansetzt, die Strasse zu überqueren.

Unerwartet und auf wundersame Weise wähne ich mich urplötzlich in einer Steppenlandschaft irgendwo im südlichen Afrika…langsam und stetig, im Passgang, mit irrsinnig hohen Stöckelschuhen, nicht wirklich majestätisch aber sicher irgendwie so gedacht, bewegt sich eine -nicht mehr ganz junge jedoch als solche verkleidete- Lady im Leopardenlook mit durchgestrecktem Hals und hochgereckter Frisur nach Giraffenart über den Fussgängerstreifen. Plastikhandschuhe bedecken die „Vorderhufe“, ein Mund-Nasenschutz im Tigerdesign erspart mir die Realität des an mir vorbeiziehenden Gesichtes und eine Art Taucherbrille unterstützt den Eindruck tierähnlicher Augen. Ein schauderartiges Ziehen erfasst meinen Körper! Gefühlte fünf Minuten lang erlebe ich mitten in meinem ansonsten ziemlich „spezialereignisarmen“ Alltag das grossartige Gefühl, eine schützenswerte Spezies in freier Wildbahn zu beobachten… eine Safari-Emotion mitten in der Stadt! Irreal, faszinierend, ein Hochgefühl zuerst, dann Beklemmung, irgendwie zu voyeuristisch, ohne Selbstverschulden…

Ich vergebe den Giraffen-Punkt automatisch und stumm, wehre mich noch ein bisschen gegen die Tatsache, diese Erscheinung und deren Bewegungen unauslöschlich in meinen Gehirnwindungen eingebrannt zu wissen und starte dann mein Auto wieder, welchem als Äquivalent zu meiner Sprachlosigkeit der Motor „vergangen“ ist und erreiche mein ursprüngliches Ziel ohne weitere Tierrealitäten mit zweiminütiger Verzögerung…

Mein Fazit an diesem Tag:

Manchmal ist weniger mehr: Sowohl auf gewisse Personen bezogen als auch auf meine Idee, Spezial-Ereignistage seien zwingend besser als andere!!

Naja! Fahren wir weiter!!

Zei-T-räume

ZEI-T-RÄUME…welch zauberhafte Kombination von Buchstaben mit wunderbaren Möglichkeiten! 

Zaubereins)

In meiner Fantasie wandelt ein Paar durch wolkenartiges Gelände…

SIE (die Zeit): feenähnlich, konturlos, geheimnisvoll, schwebend (was in meinen Vorstellungen dieses Wesens nicht nur keine in die Stirn eingebrannten Stressfalten bedeutet, sondern auch eine elfengleiche Art erkennen lässt, die sich weitab von täglichen vormenopausalen emotionalen Ausbrüchen bewegt)…

ER (der Traum): körperlich stark und deutlich wohl geformt; selbstbewusst in seiner Manier, zwischen einsamem Wolf und kriegerischem Anführer zu wechseln (nichts deutet in meiner Fantasie auf besserwisserische Anwandlungen oder gutbürgerliche Bequemlichkeit hin)…

…ziehen die ZWEI durch schier endlose luftige Weiten (kein mühevolles Erklettern meterhoher Felsbrocken, kein Durchwaten von tiefen Sumpflandschaften, nein: kilometerweise freies Gelände vor und hinter den Protagonisten!).

Immer noch ER: beständig trotz möglichen unvorhersehbaren Verstrickungen und Abenteuern; er verbreitet die Empfindung von prickelnder Gefahr, sanfter Zärtlichkeit und angenehm befreiendem Schutz (da ich in meinem Alter mit meiner aus verschiedensten Winkeln geprüften Lebenserfahrung weiss, dass auf „Traum“ schnell wieder „Wach sein“ kommt, soll mir in dieser Fantasie nur Positives widerfahren, also bitte: kein ABER!)…

Dann wieder SIE: schwerelos, schön, mit an Weisheit grenzender Intelligenz, ohne (Zeit-) Spuren, einzigartig in ihrer Natur, sich in der Vorwärtsbewegung nicht bremsen zu lassen…

(Aufgrund dessen, was diese Gestalt in meinen Gedanken verkörpert, sollte sie, bin ich überzeugt, irgendwie „alterslos“ erscheinen…Ich werde ihr hier in meiner Vorstellung ausnahmsweise nicht gleichzeitig die Attribute „substanzlos“ und „langweilig“ anhängen, was ich im alltäglichen Leben -und dies durchaus mit Genuss und einer Portion Missgunst- natürlich sofort und vehement tun würde!)

Nun argumentieren Sie vielleicht, dass diese etwas schwülstigen gedanklichen Ergüsse meinerseits aufdringlich, kitschig und in der Interpretation ziemlich aufwändig seien…Sie haben natürlich recht! 

Und genau dies brauche ich von Zeit zu Zeit! 

Wenn‘s Ihnen nicht so geht, hören Sie um des Himmels Willen zu Lesen auf oder springen Sie auf meine nachfolgende alltäglichere Interpretation dieser zauberhaften Wortkombination (Zauberzwei von Zei-T-räume, weiter unten!)…

Sollten Sie trotz erster Zweifel Lust auf das Verfolgen möglicher Interpretationsspuren in „Zaubereins“ haben: Lesen Sie den Text nochmals…es sollten sich Deutungen auf mindestens vier Ebenen herausschälen lassen…Falls Sie nicht dieser Meinung sind oder Sie in den Worten weniger „Bedeutung“ finden, hat jemand von uns beiden die vom Text und Thema gestellten Anforderungen „noch nicht ganz richtig bewältigt“ -wie es pädagogisch korrekt an dieser Stelle heissen soll- oder aber Sie haben mich beim Übertreiben erwischt….so oder so: ich wäre sehr an Ihren Gedankengängen interessiert:

Schreiben Sie mir einfach eine Email mit Ihren Überlegungen, ich würde mich freuen! verenadalena@bluewin.ch

Ich mag spannende Menschen mit ihren einzigartigen Geschichten. Ich liebe dynamische Gedankengänge und darauf basierende Diskussionen und Gespräche… neu entstehende Themen!

Nun ja

Zauberzwei)

Wie schön können Träume sein! Losgelöst von Raum und Zeit! 

Sich in Gedanken an Orte wagen, die eigentlich jenseits von „gut und böse“ sind oder auch einfach nur im Rahmen der aktuellen (Budget- oder Familien-) Situation zu schillernd, geheimnisvoll oder romantisch erscheinen.

Anstatt am Morgen vor lauter Planungsfieber, Hektik und terminbedingter Überreizung das Handy im Kühlschrank zu versorgen, sich den Kaffee aufgrund ungelenker morgendlicher Hand-Mund-Augen-Koordination schwungvoll am Ohr vorbei auf die Haare zu kippen oder die Treppe auf dem Gesäss herunter zu segeln, weil man sich aufgrund der falsch eingeschätzten eigenen Geschwindigkeit im Tritt vertan hat, würde ich mich im Traum in eine Zeit begeben, in der sich solche Anfänge ganz anders zutragen würden: 

Der Geruch von frisch geröstetem Kaffee zöge durch mein herrschaftliches Haus, welches sich in einem etwas abgelegenen luxuriösen Viertel einer sich gerade im kulturellen Aufschwung befindenden Weltstadt befände. Das zögerliche und sanfte Klopfen an meiner Zimmertüre würde mich daran erinnern, dass meine unglaublich und in allen Belangen befriedigende Nacht vorbei wäre und sich ein neuer spannender Tag anbahnte. (Natürlich würde ich hier NICHT anfügen müssen, dass mit „befriedigend“ ausschliesslich das „Endlich-im-Bett-sein-und-trotz-des-während-des-Tages-zugegebenermassen-zu-hohen-Koffeinkonsums-schnell-einschlafen-können“ und damit auf „von-Kindern,-Toilettengängen-und-sonstigen-Störungen-unbehelligten-Ruhestunden-mit-weniger-als-dreimaligem-Aufstehen-pro-Nacht“ gemeint wäre…nein, in meinem Traum würde ich auf keine solcher Definitionen ausweichen müssen!) An dieser Stelle oder an einer nächsten würde ich dann mit einem liebevollen Kuss von meinem sich neben mir räkelnden, auch im Pijama umwerfend aussehenden „Liebhaber-ohne-eigene-Bedürfnisse“ geweckt und dann verständnisvoll allein gelassen, auf dass ich meine morgendliche Distanz zum Alltag ganz in Ruhe mit mir selbst geniessen könnte.

Anhand der Geräusche im Haus würde ich mich dann mit beruhigtem Gefühl in die Kissen zurücklehnen. Gelassen in meiner Art und entlastet durch das Wissen, dass mein zahlreiches, mir beflissen und höflich dienendes Personal den Haushalt bereits angeschmissen und ihn auch während einer möglichen Abwesenheit meinerseits zu meiner vollsten Zufriedenheit im Gang halten würde. (Aktuell sitze ich in meinen Träumen ja noch im Bett, aber wer weiss ob ich nicht bald zu einer einmonatigen Schiffsreise aufbrechen werde…)

Meine friedlichen Überlegungen zum geplanten Tag -den ich ausschliesslich zur Pflege meines Äusseren würde verwenden wollen, da mein umwerfendes Aussehen beträchtlich von der zeitlichen Investition und natürlich auch von meinen hervorragenden Genen abhängig gemacht werden konnte, diese Überlegungen also- würden dann plötzlich und ohne Vorwarnung von einem Schrei überschattet: Einem Laut zwischen animalischen Stöhnen und verletzten Wehklagen wie ich ihn ähnlich noch nie gehört hätte. Ein aufschreckend dramatisches Geräusch aus der Richtung meines Terrassenfensters! (Sie verstehen sicher: zu viel „Friede“ und gemächliches Dahinplätschern in meinem Traum würden mich schläfrig machen: mein Leben sollte schliesslich spannend, abwechslungsreich und herausfordernd sein…so denn…ich würde mich in ein aufregendes, gefährliches Abenteuer stürzen müssen!)

Mein Überzeugung:

TRÄUME schaffen RÄUME…für AusZEITEN, für Geschichten, die im Traum, in der Fantasie, im Kopf stattfinden.

Es kann Kreativität, Vielfalt und Power entstehen…

Zei-T-räume, ein möglicher Geburtsort mentaler Vitalität und Anstoss zum persönlichem Flow…

Solange wir uns von unserem Alltag wieder einholen lassen, wir aus Träumen wieder auftauchen, wir unsere alltäglichen Aufgaben bewältigen und unsere „Lieben“ darin begleiten, solange ist „ZEI -T- RÄUME“ (m-)eine Möglichkeit, dem Traum auf Zeit Raum zu geben; darin Kraft und herrlich viel Energie zu finden!

Wundervoll, eindrücklich, entspannend- …traumhaft RICHTIG!

Sei ehrlich…

Aha! Da ist sie wieder, diese Ansage! Sei ehrlich! Mein Gott, wie ich diesen Satz blöd finde!!

Bei mir lösen diese Worte neben Unwohlsein und Brechreiz auch Widerstand aus und damit das Bedürfnis darüber eine Lanze zu brechen: Wie kommen wir eigentlich dazu, unseren Kindern, Partnern, Freunden oder weiteren Mitmenschen anzutragen, sie sollen ehrlich sein? Oder uns selbst? Ehrlich währt am längsten…wer hat diesen Blödsinn erfunden und vor allem weshalb?!

Warum um der Welt willen soll ich vor der Lehrperson zugeben, dass ich die Hausaufgaben nicht gemacht habe, weil ich lieber Netflix schauen wollte oder weshalb sollte ich ehrlich sagen, dass ich keine Lust auf einen Schwatz mit der Schwiegermutter habe, da mir deren Gedöns einfach zum Hals heraushängt?  Ehrlich gestehen, sich im Nasch-Kästchen an einer Tafel Schokolade vergriffen zu haben? Weshalb sollen wir solche Dinge ehrlich zugeben?

Meiner Ansicht nach wird Ehrlichkeit dann verlangt, wenn diese uns eine übergeordnete Position zum Gegenüber  (das können durchaus auch wir selbst sein, dann führen wir ein Zwiegespräch) beschert. Wir können dann gütig, herrisch oder grosszügig sein, auf jeden Fall aber verlangen wir vom Gegenüber einen Kniefall, ein ‚Sich-nackt-zeigen‘, ein bewusstes ‚Sich-stellen‘, um dann beurteilt (in manchen Fällen verurteilt) zu werden… gut, in Zeiten der Religionsherrschaften konnte man das ‚Sei-ehrlich‘ mit der Sünde der Lüge belegen (und was mit Sündern geschieht, wissen wir auch heute noch!)…aber in der heutigen Zeit? Weshalb sollten wir ehrlich sein und uns selber in die von andern zu bewertende Position begeben? ‚Die Karten aufdecken‘, ‚die Hüllen fallen lassen‘, sich echt zeigen‘? Weshalb eigentlich?

Was spricht denn gegen verdeckte Karten in der Hand, gegen ‚nicht-ganz-ehrlich? Ich laufe ja auch nicht bauchfrei durch die Gegend, damit alle sehen können, dass der Meinige nicht mehr ausschaut wie vor zwanzig Jahren! (Ich will das nicht tun und die andern das nicht sehen, glauben Sie mir!)

Ich kann selber entscheiden, ob ich der Schwiegermutter (und mir!) den Tag verderbe, indem ich ihr erkläre, ich hätte keine Lust auf einen Kaffee mit ihr oder der älteren Dame, total unehrlich, erkläre, dass gerade eben der Nachbar mich um einen Gefallen gebeten hat und ich deshalb jetzt keine Zeit habe…Ich kann, ebenfalls unehrlich, die Hausaufgaben am Morgen bei der Freundin abschreiben und so dem schulischen ‚Eintrag’ entgehen…den Schokoriegel ersetzen und niemandem davon erzählen…Unehrlichkeit kann mich und andere schützen, vor Tadel, Strafe, Ansehens- oder Selbstwertsverlust! 

Also, seien wir weniger dogmatisch, seien wir freundlicher, nachsichtiger mit uns und der Welt…lernen wir, zuerst uns selbst zu beurteilen  (vielleicht MUSSTE ich mir den Schokoriegel gönnen, obwohl anders geplant?! Vielleicht bin ich mit meinem schlechten Gewissen und dem Blick auf die Waage bereits genug ‚bestraft?) seien wir wohlwollender…wir sehen mit Kleidern doch gut aus, weshalb dann Nacktheit verlangen?

Ich werde in Zukunft sagen: ‚Sei Deiner Wahrheit verpflichtet, entscheide selbst und tu‘ dabei niemandem weh, füge keinem Schaden zu, auch Dir selbst nicht!

Sei unehrlich, wenns für Dich oder andere besser stimmt, pass‘ die Wahrheit Deinen Umständen an. Sei mutig, behaupte Dich selbst, lass‘ Dich nicht zum Schuldigen erklären, nur weil Du Deine Welt etwas farbiger, anders, kreativer und weniger angepasst gestalten oder selber ‚Chef‘ Deiner Wahrheit sein möchtest! Beurteile Dich selber und sei dabei wohlwollend, drück‘ ein-zweimal ein Auge zu!‘

Ha, ich gebe zu, das klingt nach Predigt…naja, dann vielleicht besser als 

Ansage des Tages:

‚Gestalte Deine Wahrheit, intelligent und freundlich!‘